Tageslosung
Die Herrnhuter Tageslosung
Hausgottesdienst am Himmelfahrtstag, den 13.05.2021
von Pfarrer Jochen-M. Spengler
Die güldne Sonne (EG 449,1+2+4) - Stuttgarter Hymnus-Chorknaben
Wochenspruch:
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde,
so will ich alle zu mir ziehen.

(Joh 12,32)
Begrüßung zum Mithören
Liebe Gemeinde,
herzlich willkommen zum Hausgottesdienst am Himmelfahrtstag!
Ich freue mich, dass Sie mitfeiern und wünsche Ihnen einen schönen und gesegneten Feiertag.
Wie schön wäre es, wenn wir im nächsten Jahr die Coronazeit so weit hinter uns hätten, dass wir uns dann an Himmelfahrt zu einem Präsenzgottesdienst treffen könnten und fröhlich gemeinsam Lieder singen könnten.
Auch wenn ich mich mit meinen Prognosen schon ein paar Mal getäuscht habe, so bin ich mir diesmal ziemlich sicher:
Im nächsten Frühjahr werden wir wieder eine große Portion unserer früheren Unbeschwertheit zurückbekommen haben, ja, ich rechne damit, dass wir eigentlich schon ab Herbst an vieles wieder anknüpfen können, was mit Beginn der Coronakrise im März 2020 abgerissen ist.
Das wird schön werden - und vielleicht wird manches, was früher für uns eine Selbstverständlichkeit war, zu einem ganz besonderen und bewussten Genuss.
Wie zum Beispiel ein schwungvoller und lautstarker Gemeindegesang – und ein Kanon nach dem anderen am Ende des Gottesdienstes.
Ehrlich gesagt kann ich all das kaum erwarten!
Herzliche Grüße und beste Wünsche

Ihr/Euer Pfarrer Jochen-M. Spengler
Wir feiern unseren Hausgottesdienst am Himmelfahrtstag:

im Namen Gottes, der unser Leben schafft,
im Namen Jesu Christi, der uns leben lehrt,
und im Namen des heiligen Geistes,
der uns Kraft und Phantasie zum Leben gibt. Amen.

Wir lesen Psalm 36:

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes
Und dein Recht wie die große Tiefe.
Herr, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel
Zuflucht haben!
Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,
und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
Lasst uns beten!
Gott,
wir danken dir dafür, dass wir jetzt zur Ruhe kommen und darauf vertrauen können, dass du ganz nah bei uns bist.
Alles, was uns heute Morgen durch den Kopf geht, was uns froh macht oder auch traurig, ist in deiner Nähe gut aufgehoben. Wenn du da bist, Gott, dann ist das Schöne noch schöner und das Schwere nicht ganz so schwer. -
Gott, wir wollen uns in diesem Gottesdienst Gedanken machen darüber, wie wir dich und den Himmel auf Erden finden können.
Das ist gar nicht so leicht, denn zumindest ich suche dich ja viel zu oft am Horizont oder gar hinter den Sternen.
Wir bitten dich: Gib uns gute Gedanken und Ideen, wie wir dich auf unserem Weg hier auf der Erde finden und treffen können -
und überrasche uns immer wieder in unserem Leben mit deinem Himmel auf Erden.
Das bitten wir dich, Gott, durch Jesus Christus, unseren Freund und Bruder.
Amen.
Schriftlesung aus dem Neuen Testament: Lk 24,44-53
zum Hören
Schriftlesung aus dem Neuen Testament: Lk 24,44-53
Jesus sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen.
Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden,
und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage;
und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an seid ihr dafür Zeugen.
Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.
Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude
und waren allezeit im Tempel und priesen Gott. Amen.
Wir bekennen unseren christlichen Glauben mit den uralten Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Antonio Vivaldi, Die vier Jahreszeiten, Frühling
Predigt zum Mithören
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit uns allen!

Liebe Gemeinde,
„Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel“.
Das haben wir eben bei der Schriftlesung aus dem Lukasevangelium zur Himmelfahrt Christi hören können.
Und in der Apostelgeschichte ist zu lesen:
„Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern.
Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus von Nazareth, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ -
Viel ist das nicht, liebe Gemeinde, was uns über die Himmelfahrt Jesu überliefert ist - und m.E. gibt es drei Möglichkeiten, wie man mit der Himmelfahrtstradition umgehen kann.
Zum ersten kann man sie so glauben, wie sie in kurzen Worten geschildert ist, ja, man kann sich vielleicht sogar bildlich vorstellen, wie das zugegangen sein mag.
Mein Weg ist das nicht - auch wenn ich es durchaus für möglich halte, dass Gott so etwas geschehen lassen kann.
Einem Gott, der allmächtig ist, ist nichts unmöglich. -
Die zweite Variante mit der Himmelfahrtsgeschichte umzugehen, ist, sie in das Reich der Märchen zu verweisen, so nach dem Motto:
Die Jünger haben sich das einfach nur ausgedacht, weil sie die provozierenden Fragen, „Wo ist denn Euer auferstandener Jesus?“, einfach satt hatten. Das vermuten die Menschen, die diese Variante wählen. Die Himmelfahrt wird auf diese Weise allerdings zu etwas vollkommen Nebensächlichem, liebe Gemeinde. -
Die dritte Weise schließlich ist die der mythologischen Deutung.
Diese fragt nicht, ob das, was da erzählt wird, so geschehen ist oder nicht, sondern sie will wissen, was mit diesem Mythos ausgedrückt werden soll.
Diese Deutungsmöglichkeit ist mein Weg, auf dem ich mich der Himmelfahrt Jesu annähere. Ich überlege also: Was hat das zu bedeuten - und: was hat das für mich, für uns zu bedeuten?
Eins ist klar: Die Himmelfahrt Christi bedeutet einen riesigen Einschnitt für uns Menschen.
Jesus ist nicht mehr unter uns - als gleicher unter gleichen und doch so anders.
Wir können ihn nicht leibhaftig sehen, leider! Wir können ihn nicht leibhaftig ansprechen und können ihn auch nicht leibhaftig mit uns reden hören.
Die Himmelfahrt Christi trennt Erde und Himmel, Himmel und Erde.
Jesus nimmt Abschied von der Erde und fährt auf in den Himmel - dahin, wo das Reich Gottes ist.
Wir Menschen aber bleiben erst einmal zurück auf der Erde, da, wo Jesus zwar bedeutungsvolle Spuren hinterlassen hat - aber zugleich auch da, wo das Reich Gottes eben noch nicht in vollem Umfang existiert - und das merken wir ja fast täglich, liebe Gemeinde.
Der Himmelfahrtsmythos lehrt mich aber, wohin ich meine Blicke richten kann, wenn mir mein irdisches Dasein einmal zur großen Last wird: nämlich zum Himmel!
Wenn wir unter Konflikten leiden, wenn wir vielleicht in einer Lebensphase sind, in der wir vergeblich nach einem Sinn in unserem Leben suchen, wenn wir mit uns und unserer Welt nicht zurechtkommen oder wenn wir meinen, die Lasten des Lebens nicht mehr tragen zu können oder wenn uns Krankheit und Tod in Angst und Schrecken versetzen - dann müssen wir unbedingt zum Himmel schauen, liebe Gemeinde, in die Weite und Unendlichkeit des Himmels, dorthin, wo Jesus hinaufgefahren ist - und wo wir ihm einmal begegnen werden.
Wir müssen zum Himmel schauen!
Nicht immer übrigens muss man für einen Blick zum Himmel den Kopf in den Nacken legen:
Dorthin schauen kann man auch mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen.
Und man kann den Himmel auch in den Augen eines anderen Menschen sehen - und damit meine ich nicht den sprichwörtlichen Himmel auf Erden wie es ihn in der Romantik gibt, sondern die Wahrheit und Klarheit, die Barmherzigkeit und Güte Gottes, die mir aus den Augen eines anderen Menschen warm entgegenstrahlen können und in denen ich mich heilsam verlieren kann wie durch einen Blick in die himmlische Unendlichkeit.
Liebe Gemeinde,
ich möchte Ihnen nun eine Geschichte vorlesen. Die Geschichte heißt:

Wo der Himmel die Erde berührt
(Autor mir nicht bekannt - im Internet gefunden)

Vor langer Zeit lebte in einem Kloster ein Mönch, der mit großem Fleiß Theologie studierte.
Als er alle Werke der frommen Kirchenlehrer und die ganze Bibel durchforscht hatte, begann er weiter, in alten Schriften zu lesen und sein Wissen zu erweitern.
Eines Tages fand er in einem Buch die Stelle, die er schon lange gesucht hatte. Er las nämlich, dass es irgendwo am Ende der Welt einen Ort gibt, wo Himmel und Erde sich berühren. Dort könne man eine Tür entdecken, die sich beim Anklopfen von selber öffnet - und dann befinde man sich mitten im Himmel bei Gott, dem Herrn. Sogleich erbat sich der Mönch von seinem Abt die Erlaubnis, diese Stelle zu suchen.
Vergeblich wollte der alte Abt dem jungen Mönch dieses Vorhaben ausreden. Gott sei überall, erklärte er ihm - und er könne dem Ewigen daher auch überall auf Erden dienen. Der Weg zum Himmel jedoch sei für alle Menschen und auch für jeden Mönch weit und beschwerlich.
Aber der Klosterbruder blieb bei seinem Plan und bat den Abt um seinen Reisesegen - und so ließ der Klostervorsteher seinen begabtesten und klügsten Mönch schweren Herzens ziehen.
Dieser dankte dem Abt für alle Hilfe und versprach ihm, sobald wie möglich von seiner Fahrt zu berichten.
Der Mönch machte sich auf die Reise und besuchte alle Klöster und Bibliotheken, um nach seinem Ziel zu forschen.
Es wurde Herbst und Winter - und die Reise wurde immer beschwerlicher.
Oft sah er sich von wilden Tieren oder bösen Menschen bedroht, aber sein Wanderbeutel enthielt keine Dukaten - und so ließ man ihn laufen.
Mehrfach wollte der Ordensbruder schon in sein Kloster zurückkehren, aber dann glaubte er doch weiterhin an den himmlischen Ort mit der geheimnisvollen Tür.
Wieder wurde es Frühling und Sommer, er litt Hunger und Durst bei seinen Wegen über hohe Berge und durch tiefe Wälder.
Als der Mönch eines Tages wieder ganz verzweifelt war, folgte er erschöpft der Spur von Waldtieren. Diese führte ihn immer tiefer in den Wald und endete schließlich auf einer großen Lichtung.
Dieser Ort war so herrlich inmitten der rauen Bäume, dass ihn ein erhabenes Gefühl erfüllte.
Ob hier das Ziel seiner Reise sein könnte?
Ein schöneres Stück Erde hatte er noch nie gesehen:
Himmlische Stille und Harmonie lagen auf diesem von der Sonne so warm beschienen Ort.
Zitternd vor Erwartung umschritt der Mönch diese Stätte des Friedens.
Da hörte er das Plätschern eines Baches.
Er entdeckte den Bach und ging an seinem Ufer entlang.
Das Wasser sprang von den Felsen herab, die glatt und warm in der Sonne lagen.
Der Mönch kniete nieder und dankte Gott für die Schönheit der Schöpfung und den Trunk des frischen und klaren Wassers.
Als er aufschaute, fanden seine Augen nicht weit über dem Platz, wo er kniete, eine dunkle Stelle zwischen blühendem Gebüsch.
Geheimnisvoll fasziniert eilte der Pilger, der den Himmel suchte, die kurze Strecke bergauf.
Was er ahnte, wurde Gewissheit: die dunkle Stelle war eine Türe aus schwarzem, festem Holz.
Der Mönch kniete freudig erschrocken nieder und bat Gott um Nachsicht für seine Neugier.
Dann nahm er allen Mut zusammen und klopfte dreimal feierlich an.
Langsam öffnete sich die Tür.
Zitternd tastete sich der Mönch aus der gleißenden Helle des Tages in dunklen Raum.
Er betete und dankte Gott für die Erfüllung seiner Sehnsucht.
Wie lange er da gestanden und gebetet hatte, wusste er später nicht mehr zu sagen.
Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er sich genauer umschaute, erkannte der Mönch zu seinem fassungslosen Erstaunen den Ort: er stand inmitten seiner alten Klosterzelle!
Er drehte sich um, aber er fand keine Tür, geschweige die Felsen, den Bach, die Waldlichtung. Alles war so wie in seiner kleinen Behausung, als habe er sie nie verlassen:
dort das Bett, der frisch gefüllte Wasserkrug und die Schüssel, das Stehpult mit der aufgeschlagenen Bibel; hier seine Kniebank mit dem geliebten Kreuz, das er damals beim Eintritt aus seiner Heimat mitgebracht hatte.
Er kniete sich auf seine Gebetsbank und bat Gott um Vergebung für seine dumme und unnütze Reise. Der Mönch erkannte jetzt, dass unser ganzes irdisches Leben eine Wanderung zu Gott ist, ein Pilgerweg in die Ewigkeit.
Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, ist immer dort, wo Gott uns hingestellt hat; dort, wo wir dem Höchsten am besten dienen können, ist diese geheimnisvolle Stätte. -

Liebe Gemeinde,
ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir gefällt diese Geschichte.
Und vermutlich liegt das daran, dass sie mit ihrer Schlusspointe den Himmel und Gott, den „Vater unser im Himmel“, so nah an mein Leben im Hier und Jetzt rückt.
Und das ist für meine Seele eine freudige Überraschung, denn in ihr kränkelt manchmal eine Befürchtung vor sich hin, die heißt: Gott ist ziemlich weit weg.
Wie groß ist die Gefahr für mich, seine ausgestreckte Hand zu übersehen, mit der er liebevoll und hilfsbereit in mein Leben eingreift.
Und wie kurz kommen mir meine Arme vor, die ich in den Himmel recke, um mit Gott zu jubeln - oder um Hilfe zu flehen!
Meine Seele klebt offensichtlich viel zu oft an dem, was der Mönch in dem alten Buch gelesen hatte, in dem es heißt:
„Am Ende der Welt gibt es einen Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren.“
Das auch im Neuen Testament gelegentlich erwähnte „Ende der Welt“ liegt für mein bescheiden hoffendes Herz viel zu weit weg, als dass ich oft genug den Mut aufbringen würde, den der Mönche immerhin hatte, mich auf den Weg zu ihm zu machen.
Und es fehlt mir auch die Geduld, auf das Ende der Welt zu warten, wenn ich das Ende nicht als räumlichen sondern als zeitlichen Schlusspunkt verstehe.
Ich möchte doch so gerne schon hier in meinem Leben vom Himmel berührt werden, auch wenn ich mit meinen beiden Füßen fest auf der Erde stehe.
Natürlich will ich gerne versuchen, meine Verwurzelung im Irdischen auch dann und wann aufzugeben oder immerhin zu lockern - und manchmal bin ich in meinem Leben in ganz wunderbaren Augenblicken auch schon sozusagen in die Höhe gesprungen, um dem Himmel und meinem Gott nahe zu sein.
Aber grundsätzlich bräuchte ich einen Himmel, der von sich aus meine Erde viel öfter berührt und mir von Weite und Ewigkeit erzählt, so dass ich mich in den Fesseln meiner Alltagssorgen manchmal fühlen könnte, wie über den Wolken, „wo die Freiheit wohl grenzenlos ist - und alle Ängste alle Sorgen, blieben dahinter verborgen.“ -
Die Geschichte von dem Mönch lehrt mich, liebe Gemeinde, dass Berührungen von Himmel und Erde nichts sind, was mit Endzeitvisionen oder Träumen zu tun hat, sondern etwas, was meine, was unsere Realität ist.
Aber diese Wirklichkeit dürfen wir auch nicht übersehen, denn sie will uns viel Kraft schenken.
Das kann ich Ihnen aus meiner Erfahrung bestätigen:
Wenn das Frühjahr erwacht, die Blumen zu blühen beginnen und die Dunkelheit und Kälte des Winters Vergangenheit sind, dann berührt mein Himmel meine Erde, und Gott steht neben mir auf einer Wiese und singt mit mir ein Lied.
Wenn Kinder oder Jugendliche, ältere und alte Menschen fröhlich lachen, dann berührt mein Himmel meine Erde - und Gott legt mir die Leichtigkeit des Seins in meine Hände.
Wenn Tränen getrocknet, Streit geschlichtet und Hände ausgetreckt werden, dann berührt mein Himmel meine Erde - und Gott streichelt mein Leben.
Wenn Not gelindert ist und Pflanzen dort wachsen, wo ödes Land war, dann berührt mein Himmel meine Erde - und Gott verspricht mir Zukunft. -
Liebe Gemeinde,
Gottes Himmel berührt unsere Erde - und wir dürfen mit unserer Erde Gottes Himmel berühren.
Nicht erst am Ende der Welt und Ende der Zeiten, sondern hier und jetzt, heute und morgen - und jeden Tag.
Und das sollten wir nutzen und genießen. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere menschliche Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.
Da berühren sich Himmel und Erde (EG+ 75) Ruhama live - Katholikentag 2012 in Mannheim
Lasst uns beten!
Gott,
wir danken dir dafür, dass du uns auf dem Weg durch unser Leben begleiten willst.
Wir danken dir dafür, dass du in Glück und Leid nicht von unserer Seite weichst.
Und wir danken dir dafür, dass du uns den Himmel aufgeschlossen hast:
Manchmal kann ich deinen Himmel schon hier auf Erden erleben.
Manchmal stillt ein Blick in die Weite deines Himmels meine Sehnsucht nach Angenommensein, Liebe und Frieden.
Und manchmal bin ich einfach nur erleichtert darüber, dass mein Leben - so oder so - einmal in deinem wunderschönen Himmel enden wird. -
Gott, heute bitten wir dich besonders:
Für all die Menschen, die selten oder nie das erleben können, was man in überschäumender Freude „den Himmel auf Erden“ nennt.
Lass uns gemeinsam mit ihnen nach irdischen Himmelserfahrungen suchen!
Für all diejenigen, die sich zu sehr mit einem jenseitigen Himmel beschäftigen und die Schönheiten eines diesseitigen Himmels übersehen.
Für all die, denen aus welchen Gründen auch immer, der Blick auf den Himmel jetzt gerade ziemlich versperrt ist:
für die schlimm kranken Menschen, die sehr Einsamen, für die Trauernden, die Hungernden, die Verfolgten, die Eingesperrten und all die anderen Menschen, die in Not sind ohne Aussicht auf die tröstliche Weite und Tiefe deines Himmels.
Gott, sei du bei ihnen, und hilf uns dabei, dass wir ihnen ihre Not lindern können.

In unserem stillen Gebet können wir dir, Gott, nun all das anvertrauen, was uns auf dem Herzen liegt…
Irisches Segenslied: Möge die Straße… gesungen vom Jungen Chor „Lichtblick"
Wir bitten um Gottes Segen!

Der Herr segne uns und behüte uns;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig;
der Herr erhebe sein Angesicht auf uns
und gebe uns Frieden. Amen.