Hausgottesdienst am letzten Sonntag nach Epiphanias, 31. Januar 2021
von Pfarrerin Ingeborg Verwiebe
von Pfarrerin Ingeborg Verwiebe
Liebe Gemeinde,
herzlich willkommen zum Gottesdienst am letzten Sonntag nach Epiphanias!
Es ist der glanzvolle Abschluss der Weihnachtszeit. Deshalb haben wir eben ein Weihnachtslied gehört.
Epiphanias, das ist das Fest am 6. Januar: Gottes Glanz erscheint im Kind in der Krippe. Menschen folgen dem Licht des Sterns dorthin.
Und heute ist auch „Bibelsonntag“. Beide Themen nimmt der Predigttext auf.
Am vergangenen Mittwoch, 27.1., war der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. In der Fürbitte möchte ich den Gedenktag aufnehmen.
Der Lockdown ist verlängert worden. Wir haben im Kirchenvorstand beschlossen, im Lockdown keine Präsenzgottesdienste in unseren Kirchen zu feiern. Das gilt zur Zeit bis einschließlich 14. Februar. Wir hoffen, bald wieder an einem Ort zusammen Gottesdienst zu feiern.
Bei den aktuellen Entwicklungen ist aber die Bekämpfung der Infektionen vordringlich. Es geht dabei um den Schutz derer, die die Schwächsten angesichts des Virus sind.
Wir feiern unseren Gottesdienst
im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
herzlich willkommen zum Gottesdienst am letzten Sonntag nach Epiphanias!
Es ist der glanzvolle Abschluss der Weihnachtszeit. Deshalb haben wir eben ein Weihnachtslied gehört.
Epiphanias, das ist das Fest am 6. Januar: Gottes Glanz erscheint im Kind in der Krippe. Menschen folgen dem Licht des Sterns dorthin.
Und heute ist auch „Bibelsonntag“. Beide Themen nimmt der Predigttext auf.
Am vergangenen Mittwoch, 27.1., war der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. In der Fürbitte möchte ich den Gedenktag aufnehmen.
Der Lockdown ist verlängert worden. Wir haben im Kirchenvorstand beschlossen, im Lockdown keine Präsenzgottesdienste in unseren Kirchen zu feiern. Das gilt zur Zeit bis einschließlich 14. Februar. Wir hoffen, bald wieder an einem Ort zusammen Gottesdienst zu feiern.
Bei den aktuellen Entwicklungen ist aber die Bekämpfung der Infektionen vordringlich. Es geht dabei um den Schutz derer, die die Schwächsten angesichts des Virus sind.
Wir feiern unseren Gottesdienst
im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Lasst uns beten mit Worten aus dem Psalm 97, Verse 1-12
Der Herr ist König, des freue sich das Erdreich
und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind.
Wolken und Dunkel sind um ihn her,
Gerechtigkeit und Recht sind seines Thrones Stütze.
Feuer geht vor ihm her
und verzehrt ringsum seine Feinde.
Seine Blitze erleuchten den Erdkreis,
das Erdreich sieht es und erschrickt.
Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Herrscher der ganzen Erde.
Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit,
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
Schämen sollen sich alle, die den Bildern dienen
und sich der Götzen rühmen.
Betet ihn an, alle Götter!
Zion hört es und ist froh,
und die Töchter Juda sind fröhlich,
weil du, Herr, recht regierest.
Denn du, Herr, bist der Höchste über allen Landen,
du bist hoch erhöht über alle Götter.
Die ihr den Herrn liebet, hasset das Arge!
Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen;
aus der Hand der Frevler wird er sie erretten.
Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen
und Freude den aufrichtigen Herzen.
Ihr Gerechten, freut euch des Herrn
und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen!
Amen
Der Herr ist König, des freue sich das Erdreich
und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind.
Wolken und Dunkel sind um ihn her,
Gerechtigkeit und Recht sind seines Thrones Stütze.
Feuer geht vor ihm her
und verzehrt ringsum seine Feinde.
Seine Blitze erleuchten den Erdkreis,
das Erdreich sieht es und erschrickt.
Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Herrscher der ganzen Erde.
Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit,
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
Schämen sollen sich alle, die den Bildern dienen
und sich der Götzen rühmen.
Betet ihn an, alle Götter!
Zion hört es und ist froh,
und die Töchter Juda sind fröhlich,
weil du, Herr, recht regierest.
Denn du, Herr, bist der Höchste über allen Landen,
du bist hoch erhöht über alle Götter.
Die ihr den Herrn liebet, hasset das Arge!
Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen;
aus der Hand der Frevler wird er sie erretten.
Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen
und Freude den aufrichtigen Herzen.
Ihr Gerechten, freut euch des Herrn
und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen!
Amen
Laßt uns beten!
Unser Gott,
wir hören von deiner Herrlichkeit
und sind selbst ohne Glanz.
Mit Feuer und Blitzen erleuchtest du
die düsteren Ecken der Erde.
Wir sehen: Mit dir ist zu rechnen.
Die Elemente, sie gehorchen nicht uns.
Du gebietest ihnen.
Nicht wir sind die Herrinnen und Herren der Schöpfung
Und nicht die Götzen, denen wir hinterherlaufen:
Wohlstand auf Kosten der Umwelt.
Eine Wirtschaft, die immer nur wachsen muß.
Lass uns ein Licht aufgehen.
Dein Licht erleuchte uns. Wärme uns.
Mache uns gerecht und heilig.
Amen.
Unser Gott,
wir hören von deiner Herrlichkeit
und sind selbst ohne Glanz.
Mit Feuer und Blitzen erleuchtest du
die düsteren Ecken der Erde.
Wir sehen: Mit dir ist zu rechnen.
Die Elemente, sie gehorchen nicht uns.
Du gebietest ihnen.
Nicht wir sind die Herrinnen und Herren der Schöpfung
Und nicht die Götzen, denen wir hinterherlaufen:
Wohlstand auf Kosten der Umwelt.
Eine Wirtschaft, die immer nur wachsen muß.
Lass uns ein Licht aufgehen.
Dein Licht erleuchte uns. Wärme uns.
Mache uns gerecht und heilig.
Amen.
Predigt 31.01.2021 zum Mithören
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und von Jesus Christus, zu dem wir gehören!
Liebe Gemeinde,
der Predigttext für den letzten Sonntag nach Epiphanias steht im 2. Petrusbrief im ersten Kapitel, Vers 16 bis 19:
16 Denn wir haben euch die Augen geöffnet für die Macht und die Ankunft Jesu Christi, dem wir verpflichtet sind. Wir haben uns dabei nicht auf zusammengereimte Geschichten verlassen, sondern wir sind zu Augenzeugen geworden, die seine Größe gesehen und gehört haben.
17 Denn er empfing von Gott, dem Vater und der Mutter, Ehre und Glanz, als jene Stimme von dem erhabenen göttlichen Glanz ausging und zu ihm sprach: Dies ist mein geliebtes Kind, an dem ich mich freue.
18 Und diese Stimme haben wir gehört, als sie vom Himmel ausging. Da waren wir bei ihm auf dem heiligen Berg.
19 Ganz fest steht für uns das prophetische Wort, und auch ihr tut gut daran, wenn es euch den Weg weist wie ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag hell anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.
aus: Bibel in gerechter Sprache © 2006
Liebe Gemeinde,
Der Stern leuchtet noch
der Herrnhuter Stern im Fenster des Gemeindesaals in der Hegelstraße, er leuchtet noch. Jeden Abend, vom Advent an bis jetzt in der Epiphanias-Zeit. Die Zeit, in der wir die Erscheinung des göttlichen Lichts feiern.
Heute ist der letzte Sonntag nach Epiphanias. Dann beginnt eine andere Zeit.
Das Licht von Weihnachten aber geht mit uns. Es leuchtet weiter. Der helle Morgenstern ist aufgegangen in unseren Herzen.
Erfahrungen
Das sind keine „fake news“ und keine zusammengereimten Geschichten. Dahinter stehen Erfahrungen. Die einer großen Gemeinschaft.
Christinnen und Christen an allen Orten und zu allen Zeiten teilen Geschichten miteinander. Erfahrungen vom Licht.
Gott bei uns im Dunkeln. An diesen „Corona-Weihnachten“ waren wir dem Kind in der Krippe im Niemandsland vor der Stadt wohl so nah wie selten.
Ein Blitzlicht auf eine Welt, wo das schwächste Glied der Gemeinschaft die Ehre bekommt, die ihm zusteht. Die klugen und wohlhabenden Weisen suchen das Kind in der Krippe. Bei ihm treffen sie zusammen mit Leuten vom Rand der Gesellschaft, mit den Hirten.
Sie sehen das Licht.
Erfahrung, die es gut ist zu teilen.
Das verbindet uns alle: Wir haben das göttliche Licht gesehen. Etwas erlebt, das sich auf Jesus bezieht. Unabhängig davon, ob wir ihm selbst begegnet sind vor 2000 Jahren. Oder jetzt leben.
Autor des 2. Petrusbriefes
Die Person, die den 2. Petrusbrief schrieb, hat Jesus auch nicht persönlich erlebt. Der Brief ist das jüngste Dokument des Neuen Testaments, geschrieben um 120 nach Christus.
Die Kraft Jesu und die Hoffnung auf sein Wiederkommen aber sind dem Autor des Briefes so wichtig, dass er sie teilen möchte. Und zwar so, wie es damals üblich war: Man bedient sich der Autorität einer Persönlichkeit wie Petrus und schreibt unter ihrem Namen. (So geht social media im Jahr 120.)
Unser Autor versetzt sich in eine Geschichte, die den Leuten bekannt ist. Mit ihr transportiert er seine Botschaft:
Die von der Macht Jesu und der Hoffnung auf sein Kommen.
Eine Geschichte vom göttlichen Glanz und Licht.
Wie die Geschichte im Stall von Bethlehem.
Historisch
Die mag eine Geschichte sein. Dass Jesus gelebt hat, ist aber historisch verbürgt. Keine zusammengereimte Geschichte, keine Fabel.
Das heißt für mich: Gott handelt in der Geschichte.
In der realen Welt.
Und: nicht nur dort. Unsere Hoffnung reicht weiter. Bis in die Zukunft einer gerechten Welt, wie Jesus sie uns vor Augen malt.
Jetzt fängt sie an.
Das ist gemeint mit der „Ankunft Jesu Christi“. Und mit seiner Macht.
Dagegen halten
Es gab und gibt die, die diese Offenheit nach vorne, diese Hoffnung nicht teilen. Die sagen: Da kommt nix mehr. Ich weiß schon alles. Mein Lebensstil, meine Weltordnung ist die einzig richtige. Für alle und für immer.
Dann zählt nur das eigene Wohlergehen. Auch auf Kosten anderer. Da gibt es kein Gemeinwohl und keine Verantwortung für zukünftige Generationen.
Dagegen hält der Autor des Briefes seine Erfahrung von der Macht Christi. Und beruft sich dabei auf die Erzählungen, die er teilt mit den Glaubensgeschwistern.
Eintauchen in eine Geschichte
Lesen Sie gerne? Mögt ihr Geschichten? Schaut gerne Filme, die eine gute Story erzählen? In die man eintauchen kann. Die mich mitnimmt auf eine Reise.
In Geschichten verdichtet sich die Erfahrung vieler Menschen. Auch, wenn sie fiktiv sind – sie schaffen reale Erfahrung.
In Geschichten setzen wir uns auseinander mit gegenwärtigem Geschehen. Mit dem, was bei uns gerade abgeht.
Ich möchte in die Geschichte eintauchen, die der Autor unseres Textes erzählt.
Sie steht auch in den Evangelien, z.B. in Markus 9,2-10: Die Verklärung Jesu. Petrus war dabei. Die Jünger Jakobus und Johannes auch.
Und ich nehme jetzt an, dass auch eine Frau namens Tamar dabei war.
Den Berg hoch
Ein schmaler Pfad. Steil bergauf. Sie sind schon weit gekommen. Eine kleine Gruppe, und sie mittendrin. Tamar schaut sich um: Das Geröllfeld haben sie hinter sich. Bald werden sie auf dem Gipfel sein.
Das Geröllfeld. Hier war sie schon einmal. „Keine gute Erinnerung“, denkt Tamar. Der schmale Grat. Die Angst, ins Leere zu treten. Einen Psalm hatte sie im Stillen vor sich hingesagt. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe?“ (Psalm 121). Die Anspannung und die Angst, sie kann sie noch fühlen.
Jetzt ist es anders. Sie fühlt sich sicher. Aufgehoben. Ihre Füße finden den Tritt.
Jesus geht vorneweg. Und hat sie doch alle im Blick. Er geht nicht schneller, treibt nicht an. Schweigend gehen sie. Zusammen.
Oben
Angekommen. Er hat sie auf den Gipfel geführt.
Ein frischer Wind geht hier oben.
Tamar schaut zu Jesus. Sieht die anderen an.
Plötzlich sind da noch zwei andere Personen. Sie hat sie noch nie gesehen. Und weiß doch: Es sind Mose und Elija. Die Propheten aus der Bibel. Sie reden mit Jesus.
Die anderen scheinen das auch zu erleben. „Lass uns hierbleiben“, sagt Petrus zu Jesus. „Hier ist es gut für uns.“
Die Wolken reißen auf. Ein Sonnenstrahl wärmt sie, der scharfe Wind auf dem Gipfel wird mild. Als ob der Himmel sich öffnet.
Sie hören eine Stimme: „Dies ist mein geliebtes Kind, an dem ich mich freue.“
Den Berg hinunter
Tamar schaut sich um. Da ist Jesus. Und die Freunde, Jakobus, Johannes und Petrus. Sonst niemand. Der Wind frischt wieder auf.
„Gottes geliebtes Kind. Und mich hat er seine Schwester genannt“, erinnert sich Tamar.
„Kommt, lasst uns gehen“, sagt Jesus. Wieder geht er voran. Behält alle im Blick. Findet einen Weg. Sie folgen ihm. Bis ins Tal. In die Niederungen.
Tamar denkt noch lange an die Propheten. Die oben auf dem Berg. Und an weitere Propheten, deren Texte sie aus der Bibel
kennt. An ihre deutlichen Worte, ihre Kritik an den Verhältnissen. „Jesus und die Propheten“, denkt Tamar. „Wenn ich mit ihnen diskutiere, geht mir ein Licht auf. Ich sehe einen Weg.“
Das Licht im Rücken – der Stern leuchtet weiter
Letzter Sonntag nach Epiphanias.
Die Weisen kehren zurück ins Morgenland. Zurück zu ihren Familien, zu ihrer Arbeit, in ihren Alltag. Das Licht des Sterns von Bethlehem im Rücken.
Es zeigt den Weg. Den Weg in den Morgen. Zusammen zu gehen „bis der Tag hell anbricht“, so steht es im 2. Petrusbrief.
In der nächsten Woche werden wir den Stern aus dem Fenster des Gemeindezentrums wegräumen.
Das Licht Gottes wird uns weiter begleiten.
Jesus ist gekommen. Er bleibt bei uns. Der Morgenstern geht auf in unseren Herzen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, zu dem wir gehören.
Amen.
Liebe Gemeinde,
der Predigttext für den letzten Sonntag nach Epiphanias steht im 2. Petrusbrief im ersten Kapitel, Vers 16 bis 19:
16 Denn wir haben euch die Augen geöffnet für die Macht und die Ankunft Jesu Christi, dem wir verpflichtet sind. Wir haben uns dabei nicht auf zusammengereimte Geschichten verlassen, sondern wir sind zu Augenzeugen geworden, die seine Größe gesehen und gehört haben.
17 Denn er empfing von Gott, dem Vater und der Mutter, Ehre und Glanz, als jene Stimme von dem erhabenen göttlichen Glanz ausging und zu ihm sprach: Dies ist mein geliebtes Kind, an dem ich mich freue.
18 Und diese Stimme haben wir gehört, als sie vom Himmel ausging. Da waren wir bei ihm auf dem heiligen Berg.
19 Ganz fest steht für uns das prophetische Wort, und auch ihr tut gut daran, wenn es euch den Weg weist wie ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag hell anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.
aus: Bibel in gerechter Sprache © 2006
Liebe Gemeinde,
Der Stern leuchtet noch
der Herrnhuter Stern im Fenster des Gemeindesaals in der Hegelstraße, er leuchtet noch. Jeden Abend, vom Advent an bis jetzt in der Epiphanias-Zeit. Die Zeit, in der wir die Erscheinung des göttlichen Lichts feiern.
Heute ist der letzte Sonntag nach Epiphanias. Dann beginnt eine andere Zeit.
Das Licht von Weihnachten aber geht mit uns. Es leuchtet weiter. Der helle Morgenstern ist aufgegangen in unseren Herzen.
Erfahrungen
Das sind keine „fake news“ und keine zusammengereimten Geschichten. Dahinter stehen Erfahrungen. Die einer großen Gemeinschaft.
Christinnen und Christen an allen Orten und zu allen Zeiten teilen Geschichten miteinander. Erfahrungen vom Licht.
Gott bei uns im Dunkeln. An diesen „Corona-Weihnachten“ waren wir dem Kind in der Krippe im Niemandsland vor der Stadt wohl so nah wie selten.
Ein Blitzlicht auf eine Welt, wo das schwächste Glied der Gemeinschaft die Ehre bekommt, die ihm zusteht. Die klugen und wohlhabenden Weisen suchen das Kind in der Krippe. Bei ihm treffen sie zusammen mit Leuten vom Rand der Gesellschaft, mit den Hirten.
Sie sehen das Licht.
Erfahrung, die es gut ist zu teilen.
Das verbindet uns alle: Wir haben das göttliche Licht gesehen. Etwas erlebt, das sich auf Jesus bezieht. Unabhängig davon, ob wir ihm selbst begegnet sind vor 2000 Jahren. Oder jetzt leben.
Autor des 2. Petrusbriefes
Die Person, die den 2. Petrusbrief schrieb, hat Jesus auch nicht persönlich erlebt. Der Brief ist das jüngste Dokument des Neuen Testaments, geschrieben um 120 nach Christus.
Die Kraft Jesu und die Hoffnung auf sein Wiederkommen aber sind dem Autor des Briefes so wichtig, dass er sie teilen möchte. Und zwar so, wie es damals üblich war: Man bedient sich der Autorität einer Persönlichkeit wie Petrus und schreibt unter ihrem Namen. (So geht social media im Jahr 120.)
Unser Autor versetzt sich in eine Geschichte, die den Leuten bekannt ist. Mit ihr transportiert er seine Botschaft:
Die von der Macht Jesu und der Hoffnung auf sein Kommen.
Eine Geschichte vom göttlichen Glanz und Licht.
Wie die Geschichte im Stall von Bethlehem.
Historisch
Die mag eine Geschichte sein. Dass Jesus gelebt hat, ist aber historisch verbürgt. Keine zusammengereimte Geschichte, keine Fabel.
Das heißt für mich: Gott handelt in der Geschichte.
In der realen Welt.
Und: nicht nur dort. Unsere Hoffnung reicht weiter. Bis in die Zukunft einer gerechten Welt, wie Jesus sie uns vor Augen malt.
Jetzt fängt sie an.
Das ist gemeint mit der „Ankunft Jesu Christi“. Und mit seiner Macht.
Dagegen halten
Es gab und gibt die, die diese Offenheit nach vorne, diese Hoffnung nicht teilen. Die sagen: Da kommt nix mehr. Ich weiß schon alles. Mein Lebensstil, meine Weltordnung ist die einzig richtige. Für alle und für immer.
Dann zählt nur das eigene Wohlergehen. Auch auf Kosten anderer. Da gibt es kein Gemeinwohl und keine Verantwortung für zukünftige Generationen.
Dagegen hält der Autor des Briefes seine Erfahrung von der Macht Christi. Und beruft sich dabei auf die Erzählungen, die er teilt mit den Glaubensgeschwistern.
Eintauchen in eine Geschichte
Lesen Sie gerne? Mögt ihr Geschichten? Schaut gerne Filme, die eine gute Story erzählen? In die man eintauchen kann. Die mich mitnimmt auf eine Reise.
In Geschichten verdichtet sich die Erfahrung vieler Menschen. Auch, wenn sie fiktiv sind – sie schaffen reale Erfahrung.
In Geschichten setzen wir uns auseinander mit gegenwärtigem Geschehen. Mit dem, was bei uns gerade abgeht.
Ich möchte in die Geschichte eintauchen, die der Autor unseres Textes erzählt.
Sie steht auch in den Evangelien, z.B. in Markus 9,2-10: Die Verklärung Jesu. Petrus war dabei. Die Jünger Jakobus und Johannes auch.
Und ich nehme jetzt an, dass auch eine Frau namens Tamar dabei war.
Den Berg hoch
Ein schmaler Pfad. Steil bergauf. Sie sind schon weit gekommen. Eine kleine Gruppe, und sie mittendrin. Tamar schaut sich um: Das Geröllfeld haben sie hinter sich. Bald werden sie auf dem Gipfel sein.
Das Geröllfeld. Hier war sie schon einmal. „Keine gute Erinnerung“, denkt Tamar. Der schmale Grat. Die Angst, ins Leere zu treten. Einen Psalm hatte sie im Stillen vor sich hingesagt. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe?“ (Psalm 121). Die Anspannung und die Angst, sie kann sie noch fühlen.
Jetzt ist es anders. Sie fühlt sich sicher. Aufgehoben. Ihre Füße finden den Tritt.
Jesus geht vorneweg. Und hat sie doch alle im Blick. Er geht nicht schneller, treibt nicht an. Schweigend gehen sie. Zusammen.
Oben
Angekommen. Er hat sie auf den Gipfel geführt.
Ein frischer Wind geht hier oben.
Tamar schaut zu Jesus. Sieht die anderen an.
Plötzlich sind da noch zwei andere Personen. Sie hat sie noch nie gesehen. Und weiß doch: Es sind Mose und Elija. Die Propheten aus der Bibel. Sie reden mit Jesus.
Die anderen scheinen das auch zu erleben. „Lass uns hierbleiben“, sagt Petrus zu Jesus. „Hier ist es gut für uns.“
Die Wolken reißen auf. Ein Sonnenstrahl wärmt sie, der scharfe Wind auf dem Gipfel wird mild. Als ob der Himmel sich öffnet.
Sie hören eine Stimme: „Dies ist mein geliebtes Kind, an dem ich mich freue.“
Den Berg hinunter
Tamar schaut sich um. Da ist Jesus. Und die Freunde, Jakobus, Johannes und Petrus. Sonst niemand. Der Wind frischt wieder auf.
„Gottes geliebtes Kind. Und mich hat er seine Schwester genannt“, erinnert sich Tamar.
„Kommt, lasst uns gehen“, sagt Jesus. Wieder geht er voran. Behält alle im Blick. Findet einen Weg. Sie folgen ihm. Bis ins Tal. In die Niederungen.
Tamar denkt noch lange an die Propheten. Die oben auf dem Berg. Und an weitere Propheten, deren Texte sie aus der Bibel
kennt. An ihre deutlichen Worte, ihre Kritik an den Verhältnissen. „Jesus und die Propheten“, denkt Tamar. „Wenn ich mit ihnen diskutiere, geht mir ein Licht auf. Ich sehe einen Weg.“
Das Licht im Rücken – der Stern leuchtet weiter
Letzter Sonntag nach Epiphanias.
Die Weisen kehren zurück ins Morgenland. Zurück zu ihren Familien, zu ihrer Arbeit, in ihren Alltag. Das Licht des Sterns von Bethlehem im Rücken.
Es zeigt den Weg. Den Weg in den Morgen. Zusammen zu gehen „bis der Tag hell anbricht“, so steht es im 2. Petrusbrief.
In der nächsten Woche werden wir den Stern aus dem Fenster des Gemeindezentrums wegräumen.
Das Licht Gottes wird uns weiter begleiten.
Jesus ist gekommen. Er bleibt bei uns. Der Morgenstern geht auf in unseren Herzen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, zu dem wir gehören.
Amen.
Lasst uns Fürbitte halten:
Gott, Glanz aus der Ewigkeit,
wir danken dir, dass dein Licht aufleuchtet
in unserer zerbrechlichen Existenz.
Gott, du Licht unseres Lebens,
wir danken dir für Bilder und Worte,
die uns Mut machen und unsere Hoffnung stärken,
die unser Herz wärmen und uns beflügeln.
(Dieser Abschnitt: Ruth Kröner, in: Feministisch Predigen 2019/2020, Letzter Sonntag nach Epiphanias)
Wir bitten dich,
erleuchte unser Herz und gib unseren Worten Kraft.
Dass wir überlegt reden.
Aufstehen und nicht schweigen,
wenn Menschen herabgewürdigt werden.
Wenn sie verfolgt und getötet werden.
Wir beten weiter mit Worten aus dem
„Gebet zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2021 und zur aktuellen Situation von Hass und Hetze in den Netzwerken und auf den Straßen“
Wir sind jetzt hier und denken dran.
Was geschehen ist.
Damals in der Schreckenszeit des Nationalsozialismus.
An die Opfer.
An die Täter.
Und wissen nicht, was wir dir sagen sollen.
Sag uns, Gott, wie kann es sein?
Dass Menschen Menschen töten.
Auch heute.
Dass Hass sich wieder breit macht.
Gegen Jüdinnen und Juden.
Gegen Schwule und Lesben.
Gegen Afrikaner, Muslime, Andersgläubige.
Sag uns, Gott, wie kann es sein?
Dass völkisches Denken von den Stammtischen
in unsere Parlamente zieht.
Dass Menschen rücksichtslos durch die Straßen ziehen,
Parlamente stürmen und die Demokratie verachten.
Krude Ideen glauben ohne Verstand.
Und wir stehen da und sind erschrocken.
Fassungslos.
Hast du ein Auge auf uns?
Siehst du, was Menschen Menschen antun?
Hassen, hetzen, verletzen.
Sag uns, Gott, was willst du tun?
Und sag uns, Gott, was können wir tun?
Lass uns nicht allein.
Gib uns Phantasie für den Frieden.
Und Träume, die uns in Bewegung setzen.
Wir brauchen dich.
Copyright-Hinweis: © Zentrum Verkündigung der EKHN
Hilfreicher Gott, wir bitten dich für uns als Gemeinde,
schenk uns Kraft und nimm uns die Furcht.
Gib uns Geduld. Langen Atem und Hoffnung
Auf dem Weg durch die Pandemie.
Wir fürchten die neuen Mutanten des Virus.
Beschütze uns. Bewahre alle Menschen auf der Welt.
Die Verstorbenen nimm bei dir auf.
Lass sie nicht vergessen sein.
Dein Trost sei bei den Trauernden.
Die Kranken lass gesund werden.
Um gerechte Verteilung des Impfstoffs
bitten wir.
Um ein Ende der Pandemie.
Dass wir wieder zusammenkommen können, singen, feiern,
einander umarmen.
Was uns noch bewegt, bringen wir jetzt in der Stille vor dich.
Gott, Glanz aus der Ewigkeit,
wir danken dir, dass dein Licht aufleuchtet
in unserer zerbrechlichen Existenz.
Gott, du Licht unseres Lebens,
wir danken dir für Bilder und Worte,
die uns Mut machen und unsere Hoffnung stärken,
die unser Herz wärmen und uns beflügeln.
(Dieser Abschnitt: Ruth Kröner, in: Feministisch Predigen 2019/2020, Letzter Sonntag nach Epiphanias)
Wir bitten dich,
erleuchte unser Herz und gib unseren Worten Kraft.
Dass wir überlegt reden.
Aufstehen und nicht schweigen,
wenn Menschen herabgewürdigt werden.
Wenn sie verfolgt und getötet werden.
Wir beten weiter mit Worten aus dem
„Gebet zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2021 und zur aktuellen Situation von Hass und Hetze in den Netzwerken und auf den Straßen“
Wir sind jetzt hier und denken dran.
Was geschehen ist.
Damals in der Schreckenszeit des Nationalsozialismus.
An die Opfer.
An die Täter.
Und wissen nicht, was wir dir sagen sollen.
Sag uns, Gott, wie kann es sein?
Dass Menschen Menschen töten.
Auch heute.
Dass Hass sich wieder breit macht.
Gegen Jüdinnen und Juden.
Gegen Schwule und Lesben.
Gegen Afrikaner, Muslime, Andersgläubige.
Sag uns, Gott, wie kann es sein?
Dass völkisches Denken von den Stammtischen
in unsere Parlamente zieht.
Dass Menschen rücksichtslos durch die Straßen ziehen,
Parlamente stürmen und die Demokratie verachten.
Krude Ideen glauben ohne Verstand.
Und wir stehen da und sind erschrocken.
Fassungslos.
Hast du ein Auge auf uns?
Siehst du, was Menschen Menschen antun?
Hassen, hetzen, verletzen.
Sag uns, Gott, was willst du tun?
Und sag uns, Gott, was können wir tun?
Lass uns nicht allein.
Gib uns Phantasie für den Frieden.
Und Träume, die uns in Bewegung setzen.
Wir brauchen dich.
Copyright-Hinweis: © Zentrum Verkündigung der EKHN
Hilfreicher Gott, wir bitten dich für uns als Gemeinde,
schenk uns Kraft und nimm uns die Furcht.
Gib uns Geduld. Langen Atem und Hoffnung
Auf dem Weg durch die Pandemie.
Wir fürchten die neuen Mutanten des Virus.
Beschütze uns. Bewahre alle Menschen auf der Welt.
Die Verstorbenen nimm bei dir auf.
Lass sie nicht vergessen sein.
Dein Trost sei bei den Trauernden.
Die Kranken lass gesund werden.
Um gerechte Verteilung des Impfstoffs
bitten wir.
Um ein Ende der Pandemie.
Dass wir wieder zusammenkommen können, singen, feiern,
einander umarmen.
Was uns noch bewegt, bringen wir jetzt in der Stille vor dich.
Lasst uns gemeinsam beten, wie Jesus es uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
70,4 Von Gott kommt mir ein Freudenschein (aus dem Lied: Wie schön leuchtet der Morgenstern |
Geht in die neue Woche unter Gottes Segen:
Gott segne dich und behüte dich
Gott lasse sein Angesicht über dir leuchten
und sei dir gnädig,
Gott erhebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir Frieden.
Amen.
Gott segne dich und behüte dich
Gott lasse sein Angesicht über dir leuchten
und sei dir gnädig,
Gott erhebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir Frieden.
Amen.